Physiotherapie kann Hunde-Senioren das Leben erheblich erleichtern. Mit zunehmendem Alter werden Hunde ruhiger, liegen häufiger und schlafen mehr. Sie überlegen manchmal, ob sich das Aufstehen wirklich lohnt, und wenn, dann geht es etwas langsamer vonstatten. Die Spaziergänge werden kürzer, der Galopp seltener, das Spielen statischer. Mit der Aktivität schwinden Kondition und Muskeln, die Gelenke werden weniger bewegt, was sie nach und nach steifer macht. Es ist ein schleichender Prozess, der einsetzt, lange bevor wir es bewusst wahrnehmen. Physiotherapeutische Übungen können den Prozess deutlich verlangsamen und den Hund motiviert und fit durchs Rentnerdasein führen.
Auch bei Senioren gilt es zunächst durch eine Anamnese den aktuellen IST-Status zu ermitteln und einen individuellen Behandlungsplan zu definieren. Doch bei fast allen älteren Hunden geht es meistens um die Mobilisierung der Gelenke und die Funktionsverbesserung der Muskulatur durch Dehnung und moderate Kräftigung. Wie wir auch von uns selber wissen, stabilisiert eine starke Muskulatur die Gelenke und kann so dazu beitragen, Verschleißerkrankungen beim Hund wie beispielsweise Spondylose oder Arthrose zu verlangsamen. Dafür werden kleine Übungen für Zuhause zusammengestellt, die sich prima in den Alltag integrieren lassen.
Neben der Beweglichkeit der Gelenke ist die Anregung von Stoffwechselvorgängen, Entspannung und Schmerzlinderung ein sinnvoller Bereich der Therapie Dies erfolgt vorallem durch Massagen und Wärmetherapie. Gerade dieser Bereich wird von den Senioren natürlich sehr genossen.
Optimalerweise beginnt man mit der Physiotherapie bereits dann, wenn der alte Hund noch keine schwerwiegenden Einbußen in der Beweglichkeit zeigt. Je früher eine Mobilisierung und Stabilisierung beginnt, desto fitter tritt der Hund in die Altersphase ein. Dadurch lassen sich typische Alterungsprozesse ein wenig verlangsamen. Wie beim Menschen im gesundheitlichen Bereich, so gilt auch bei unseren vierbeinigen Gefährten: Fitness ist die beste Altersvorsorge.